Mountainbiken – Trails und Spass in Haaksbergen

| Heike

Das Wohnmobil klappert über kleine Sträßchen bei Haaksbergen und ich kann nicht erkennen, ob wir aus Versehen in einen niederländischen Radweg eingebogen sind. Landgoed Camping t’Hazenbos liegt im Wald, versteckt und ruhig, direkt am Objekt unserer Begierde: Dem Mountainbiketrail Haaksbergen.

Entspannt ankommen in Haaksbergen

Keine 10 km von Ahaus über die Grenze Richtung Haaksbergen sind wir gefahren. Da es morgen gleich früh losgehen soll, bleiben wir über Nacht im „Hasenwald“. Alles sieht hier anders aus: Straßen, Häuser, Menschen und Nummernschilder. Selbst die Kühe scheinen hier entspannter. Die Sonne taucht den kleinen Bauernhofcampingplatz in ein abendliches Rot und diese Bilder erinnern an Urlaub. Seitdem wir die Grenze überquert haben, macht sich dieses Gefühl breit: Urlaubsfeeling mit Sundowner und einem Feierabend-Bierchen. So nah und so einfach. Der Geruch von frisch gemähter Wiese, das abendliche Vogelkonzert und die netten Nachbarn tun ihr Übriges. Wir waren noch nie Mountainbiken in den Niederlanden, also noch nie ohne Berge. Interessant, denn eine gewisse Neugierde und ein paar Witze später studieren wir noch einmal die Karte, welchen Einstieg wir nehmen.

Fahrrad leihen leicht gemacht

Nach einer ruhigen, kühlen Nacht fahren wir morgens um 10:00 Uhr erstmal nach Haaksbergen zum VVV. Das kleine Städtchen in der Region Twente hat viel zu bieten und ist mit seinem Naturschutzgebiet Buurse Sand jede Reise wert. Wer also Infos braucht, ist dort gut aufgehoben. Auch ein großer Radverleih mit umfangreichem Fuhrpark ist dort angegliedert. Wir haben vorab bei einer netten, deutschsprachigen VVV-Mitarbeiterin ein Mountainbike telefonisch reserviert. Ganz unkompliziert und ohne viel Brimborium wird uns das Rad auf den Hof geschoben, alles in passender Größe, mit kurzer Erläuterung zu Funktion und Rückgabe. Hier zeigt sich einmal mehr: Der Niederländer ist sehr unkompliziert. Während in Deutschland Pfand hinterlegt und Kettenschlösser verteilt werden, rief uns der hauptberufliche Landwirt im Blaumann zu: „Stellt die Ränder einfach wieder hinten rein, wenn ihr zurück seid.“ Und das in astreinem Rudi-Carell-Akzent. Herrlich freundlich und wunderbar nahbar.

Bikespass in Haaksbergen

Was erwartet den gemeinen Mountainbiker nun bei einer Route in überwiegendem Flachland für sportliche Herausforderungen? Ich sollte das schnell erfahren, denn nach den ersten 2-3 Kilometern – von 56 übrigens – führt uns die eindeutige Beschilderungen mit Dreieck und 2 Punkten vom normalen Radweg ab in den Wald. Und ab hier fahren wir den eigens für Mountainbiker angelegten Trail. Ab und zu wird der auch wieder zurück auf den normalen Radweg geführt. Aber sonst: Schmale Pfade, kurvige Wegeführung, Wurzeln, Sand und herabhängende Äste von Bäumen – die Abwechslung überrascht und das

äußert sich in lauten wohooos oder wows, während ich bei zügiger Fahrt den Kopf einziehe, oder das Rad zur Seite drücke. Für Hobbybiker ist dieser Wechsel an Adrenalin und Endorphinen großartig, ich bin total begeistert und auch Andreas hat sichtlich Spaß, als es in den künstlich mit Bauholz und Hasendraht angelegten Funpark geht. Hier warten kleine Halfpipes, Mini-Sprünge und ein paar Treppen am Ende einer Brücke. Es geht nicht um Highend-Kunststücke, aber es fordert uns, eindeutig. Und es macht vor allem richtig Spaß!

Hier warten kleine Halfpipes, Mini-Sprünge und ein paar Treppen am Ende einer Brücke.

Heike

Adrenalin auch ohne Berge

Gegen Ende des Parcours höre ich Worte, die ich wahrlich nicht erwartet hätte: „Ich glaub‘ ich brauch‘ jetzt doch nen Helm“. Das kommt von Andreas, den ich wohl eher als Mann mit Helm Phobie bezeichnet hätte. In sämtlichen Mittelgebirgen hat er den bisher verweigert.

Wir wissen jedenfalls jetzt, dass Spaß am Mountainbiken und ein klein wenig Nervenkitzel nicht am Bergt hängt. Die tolle abwechslungsreiche Streckenführung der niederländischen Nachbarn macht Mountainbiken hier zum echten Erlebnis! Wir kommen wieder!!!

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